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Gemeinde Grefrath. Bestatter Andreas Camps hat Leichenhalle und Friedhofskapelle gekauft. Der Vorgang hat gut drei Jahre gedauert. Es entsteht Platz für 200 Urnen. Ende des Jahre könnte der Umbau bereits fertig sein.

Rund ein Jahrzehnt liegen die 1963 von Architekt Heribert Möller geplante Leichenhalle und Kapelle jetzt ungenutzt auf dem Gemeindefriedhof an der Schaphauser Straße, direkt neben dem 2005 eröffneten Bestattungshaus Camps. Der Blick ins Innere macht deutlich, dass die Gebäude marode sind. „Es wird höchste Zeit, dass hier etwas passiert“, so Bestatter und Investor Andreas Camps bei der Besichtigung mit Bürgermeister Manfred Lommetz und Bauamtsleiter Dr. Michael Räppel. Der Blick in die Kapelle und die angrenzenden Räume war nämlich fast ein kleiner Schock. Sogar das alte Harmonium und das Rednerpult stehen noch in der Ecke.

Drei Jahre hat es gedauert, bevor das zweite „Grefrather Modell“ Wirklichkeit geworden ist. Das erste war vor acht Jahren der Sportpark Heidefeld. Der damalige Tausch von Bauland gegen Bau einer neuen Sportplatzes einem Unternehmen sorgte über die Grenzen der Gemeinde ebenso für Aufsehen wie jetzt das neue Kolumbarium. In beiden Fällen schuf die Verwaltung erhebliche Verbesserungen für die Bürger, ohne selbst viel Geld zu investieren. „Weder der Städte- und Gemeindebund noch die Bezirksregierung oder andere Bestatter kannten das jetzige Modell“, sagt Lommetz. „Selbst Rechtswissenschaftler wussten mit diesem jetzigen Modell nichts anzufangen und haben den Kopf geschüttelt“ ergänzt Camps. Das Verfahren, das sich über drei Jahre hinzog, sei noch weitaus komplizierter als beim Sportpark, betont der Bürgermeister. Lommetz und Räppel sei es, so Camps, zu verdanken, dass die Anlage erhalten bleiben kann. Inzwischen sei alles rechtssicher und unter Dach und Fach. Lommetz habe der Sache sehr frühzeitig positiv gegenüber gestanden, betont Camps. Im Gebäudeinneren werden nun die notwendigen Anpassungen für eine Nutzung als Kolumbarium vorgenommen. Die geplanten Nischen-Wände bieten Platz für mehr als 200 Urnen. Neue bis zum Boden reichende Fenster bekommen die ehemaligen Aufbewahrungszellen für das Kolumbarium. Die Haustechnik wird ebenso erneuert wie die Heizung. Die Toilettenanlage bleibt erhalten, wird saniert und steht dann auch den Friedhofsbesuchern wieder zur Verfügung. Die Kapelle bekommt eine neue Decke. Das Schieferdach bleibt erhalten, es sind allerdings Sanierungs- und Reinigungsarbeiten erforderlich.

Die Liste von Investor Camps ist lang. Lommetz spricht von einem „überzeugenden Projektvorschlag“. Der Vertrag, dem der Rat bereits zugestimmt hat, sieht, so Lommetz, folgendermaßen aus: „Die Gemeinde Grefrath bleibt Friedhofsbetreiber. Bestatter Camps wird als Privatunternehmer und gleichzeitiger Investor die Friedhofskapelle und Nebengebäude übernehmen.“ Das Kolumbarium werde in die Friedhofsgebühren eingerechnet.“ Camps sieht das neue Angebot als Bereicherung und Ergänzung zu seinem Bestattungshaus, das inzwischennei Nachfragen einen Radius von rund 40 Kilometer erreicht hat. Natürlich wird auch das Umfeld (Bäume, Sträucher Rasen) mit gestaltet, damit die Ansicht wieder so wird, wie sie früher einmal war. Camps rechnet damit, dass die Baumaßnahme nach der Genehmigung der Anträge etwa Juli beginnen und Ende des Jahres beendet sein können. Zu den Kosten wollte Camps keine Stellung beziehen. Lommetz sprach jedoch von einer „gewaltigen Investition“.

Quelle: RP